Ich habe festgestellt, daß die Wichtigkeit des Thema’s  Öl noch nicht jedem Motorradfahrer wirklich bewußt ist. Wenn der Hersteller eine bestimmte Sorte oder Art von Motorenöl vorschreibt, dann hat er sich, in der Regel, was dabei gedacht. Und trotzdem gibt es immer noch Leute die entweder die Wechselintervalle nicht einhalten oder der Meinung sind, das sie eher auf den Preis als auf die Sorte achten müssen. Unachtsamkeiten bei der Handhabung mit dem Öl können zum frühzeitigen „Herzstillstand“ Eures geliebten Freizeitmobil’s zur Folge haben.

Da ich eine Kawasaki MeanStreak fahre, kann und werde ich natürlich schwerpunktmäßig auf dieses Motorrad eingehen. Seit über 11 Jahren fahre ich sie und habe somit meine Erfahrungen mit diesem Motorrad gesammelt.

Öl unterliegt einem Verschleiß und so muß man den Ölwechsel nach den gefahrenen Kilometern eintakten und nicht nach der verstrichenen Zeit des letzten Wechsel’s. Ich habe mir zur Regel gemacht, daß ich meiner „Kleenen“ alle ca. 6000km frisches Öl gönne. So sind übrigens auch die Vorgaben von Kawasaki selbst.

Im Falle der MeanStreak ist darauf zu achten, daß man ausschließlich mineralisches oder teilsynthetisches Öl verwendet. Vollsynthetisches Öl kann zu Kupplungsrutschen führen. Die ersten ca. 40.000km kann man mit 10W40 fahren. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, 10W40 nicht gleich 10W40 ist. “Shell Advance SX“ verträgt sich, meiner Meinung nach, sehr gut mit der Mean. Ich habe auch schon andere Marken probiert, bin aber immer wieder auf Shell zurückgekommen. Leider hat Polo dieses Öl aus dem Sortiment genommen, was ich allerdings nicht nachvollziehen kann. Und nach Gesprächen mit Mitarbeitern von Polo habe ich erfahren, daß sie das auch nicht verstehen konnten. Mittlerweile bin ich auf das Öl von Motul umgestiegen.

Beide Flaschen sind das gleiche Öl. Es ist nur eine unterschiedliche Aufmachung. Ab ca. 40.000km  Laufleistung sollte man auf etwas >dickeres< Öl umsteigen, z.B. 15W40.

Was versteht man unter der Bezeichnung "10W40" ? Sie sagt etwas über die Viskosität aus und bei welchen Temperaturbereichen man es verwenden kann. 20W40 ist dicker als 10W40. Auf dem Diagramm kann man z.B. ersehen, welches Öl für welchen Temperaturbereich geeignet ist:

Ob ein Öl an Qualität verliert, kann man am Verhalten des Motor’s feststellen. Bei meiner Mean macht es sich in sofern bemerkbar, daß sie rauer und lauter klingt. Es fehlt immer mehr der ruhige gleichmäßige Rundlauf. Außerdem springt sie nicht so sanft an wie bei frischem Öl. Beim Fahren hat sie ein immer „härter“ werdendes Motorengeräusch. Das ist natürlich nur mein persönliches Empfinden, aber ich denke trotzdem, daß man es spüren kann.

Man kannn zwar auch versuchen am Schauglas zu erkennen ob das Öl noch diese Bernsteinfarbe hat oder schon Schwarz wird. Das ist aber anhand des kleinen Glases nicht so richtig einschätzbar.

Mittlerweile fahre ich meine Mean nun schon 17 Jahre. Gesamtlaufleistung ca. 207000 km. Der zweite Motor hat auch schon fast 100000 km runter. (Der erste Motor starb nach 112000 km wegen einer defekten Ölpumpe.) Seit über 3 Jahren ist Motul 20W50 mineralisch meine erste Wahl. Und ich bin absolut zufrieden damit.